HICA – VORTEILE FÜR KRAFTSPORT

Neben seinen antikatabolen Eigenschaften kann Alpha-Hydroxy-Isocaproische Säure zu mehr Magermasse führen und den Muskelkater verringern.

Alpha-Hydroxy-Isocaproische Säure (HICA) ist ein Endprodukt des Leucin-stoffwechsels in den Muskeln und im Bindegewebe.

Es kommt auch in vielen fermentierten Produkten vor, zum Bei­spiel in Käse, Wein und Sojasauce. Kürzlich ist belegt worden, dass HICA ein Supplement mit antikataboler (proteinschonender) Wirkung ist.

Die Forscher glauben, diese antikatabolen Wirkungen resultieren daraus, dass HICA den Einfluss von Enzymen reduzieren kann, die das Muskelgewebe abbauen. Es gibt jedoch nur sehr wenige Studien wie die folgende, die das leistungssteigernde Potenzial von HICA bei Sportlern untersucht haben.

HICA – STUDIEN

Bei einer kürzlich durchgeführten Doppelblindstudie, begleitet von einer Placebo-Kontrollgruppe, bekamen 15 Fußballspieler während eines vier-wöchigen Trainingsprogramms nach dem Zufallsprinzip entweder 500 Milli­gramm HICA oder ein Placebo (650 Milligramm Maltodextrin) verordnet.

Sie nahmen die Substanzen dreimal täglich zusammen mit ihren Mahlzeiten zu sich, aufgelöst in Saft beziehungs­weise Wasser. Trainiert wurde an fünf bis sieben Tagen pro Woche (jeweils drei- bis viermal Fußballtraining und ein- bis zweimal Gewichtstraining).

Die Männer aus der HICA-Gruppe nahmen nach vier Wochen Einnahme und Training 0,4 Kilo an Magermasse zu. Diejenigen aus der Placebo-Kon­trollgruppe dagegen verloren etwas an Magermasse (0,15 Kilo).

Die Verände­rungen zeigten sich hauptsächlich in den unteren Gliedmaßen, schließlich handelte es sich bei den Teilnehmern um Fußballspieler, bei denen der Unter­körper am stärksten beansprucht wird. Außerdem hatten die Männer aus der HICA-Gruppe deutlich weniger ver­zögerten Muskelkater (delayed onset muscle soreness / DOMS).

Interessanter­weise gab es zwischen den beiden Gruppen aber keinen Unterschied zwischen Muskelkraft und sportlicher Leistung.

Die Untersuchung zeigt, dass HICA, ein bewährtes antikataboles Supple­ment, auch für die Zunahme von Magermasse bei Sportlern förderlich ist, die ein sogenanntes Crosstraining absolvieren.

STUDIEN FAZIT

Die Studienergebnisse deu­ten an, dass eine Supplementation mit HICA auch einen großen Vorteil für Bodybuilder bieten kann, die auch andere intensive Sportarten betreiben. Denn es hilft, den Katabolismus unter Kontrolle zu halten und ein Über­training zu vermeiden. Da weitere For­schungen über HICA angestellt werden, darf man gespannt sein, ob es sich insbesondere als Bodybuilding Supple­ment bewährt.

FRAGE / ANTWORT ZUR HICA

HICA. Was ist das?

Ein Stoffwechsel Endpro­dukt der Aminosäure Leucin.

Woher stammt es?

Es kommt in fer­mentierten Lebensmitteln wie Käse, Wein und Sojasauce vor und wird in reiner Form auch als Supplement verkauft.

Wie oft und wie viel soll man davon einnehmen?

Die empfohlene Dosis ist 1,5 Gramm täglich, aufgeteilt in drei Dosen zu jeweils 500 Milligramm, die zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen werden.

Welche Vorteile kann man von HICA erwarten?

  • mehr Magermasse
  • einen verminderten Katabolismus
  • eine schnellere Er­holung (durch weniger Muskelkater)

weitere Studien über HICA

  1. Jakobs C, Sweetman L, Nyhan WL. Hydroxy acid metabolites of branched-chain amino acids in amniotic fluid. Clin Chim Acta. 1984;140(2):157–166. doi: 10.1016/0009-8981(84)90340-1.[PubMed] [Cross Ref]
  2. Mamer OA, Laschic NS, Scriver CR. Stable isotope dilution assay for branched chain alpha-hydroxy-and alpha-ketoacids: serum concentrations for normal children. Biomed Environ Mass Spectrom. 1986;13(10):553–558. doi: 10.1002/bms.1200131007. [PubMed] [Cross Ref]
  3. Mortimore GE, Pösö AR, Kadowaki M, Wert JJ Jr. Multiphasic control of hepatic protein degradation by regulatory amino acids. General features and hormonal modulation. J Biol Chem. 1987;5;262(34):16322–16327. [PubMed]
  4. Rodriguez NR. Making room for protein in approaches to muscle recovery from endurance exercise. J Appl Physiol. 2009;106(4):1036–1037. doi: 10.1152/japplphysiol.00046.2009. [PubMed][Cross Ref]
  5. Shimomura Y, Yamamoto Y, Bajotto G, Sato J, Murakami T, Shimomura N, Kobayashi H, Mawatari K. Nutraceutical effects of branched-chain amino acids on skeletal muscle. J Nutr. 2006;136(2):529–532. [PubMed]

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